
Beim Thema ‚Bewegung‘ wollte die B4 mal so richtig abhängen und machte dabei Grenzerfahrungen.
In der Boulderhalle „Cliffhanger“ lernten fast alle von uns das Bouldern, ein Sportart die in Deutschland von Wolfgang Fietz schon in den 1970er Jahren maßgeblich geprägt wurde, zum ersten Mal kennen. Ok, klettern kennen wir alle aus unseren Kindertagen, doch beim Anblick der künstlichen Felswände stellten wir als erstes die Frage nach einem Helm oder dem Sicherungsseil. Beides gibt es nicht, was dich oben hält ist der Wille, dein Mut, dein Vertrauen in dich selbst und dein Partner (beim Bouldern ‚Spotter‘ genannt), der dir eine Lösung zeigt, die du nicht siehst und dir bei einem Sturz Hilfestellung gibt damit du möglichst auf den Füßen landen kannst.

Wenn du kein Vertrauen in dich oder deine Materialien hast, lass es sein.
Wie wir es als Sportler gewohnt sind, wärmten wir uns erst einmal auf – Einklettern auf den leichten Routen. Diese sind hier im Cliffhanger mit gelben Griffen gesteckt. Von den markierten Startpunkten bis zum ‚Top‘, dem Zielpunkt und dann wieder runter. Wer fällt, sollte die Beine schließen um auf den Füßen zu landen oder abrollen. An einem Naturfelsen hätte man dafür ein Pett, also eine Matte, die den Sturz abfedert und seinen Spotter.
Nach der Erwärmung wagten wir uns an höhere Schwierigkeiten, wobei es beim Bouldern nicht auf die Höhe ankommt. Die Kunst ist es, an den immer kleiner werdenden Griffen Halt zu finden. Mal lehnt man sich an den Felsen an und mal hängt man in einem Überhang. Für Mika wurden wir alle zu Kletteraffen. Faultiere waren wirklich weit und breit nicht zu sehen.
Beim Speed-Klettern konnte sich Willi behaupten, doch auch die Zeiten von Anthony, Michael, Adeolu und Kiyan waren hervorragend.
Für Elias wäre es nach eigenen Angaben im Interview mit Sara ein Erfolgserlebnis gewesen, wenn er als Schnellster hätte oben sein können, doch er war bei der anschließenden Verfolgungsjagd, horizontal an der Wand entlang klettern, uneinholbar.
Außerdem realisierte er sein Tagesziel – nicht zu fallen – und konnte vollauf zufrieden den Vormittag abschließen.
Nach und nach merkten wir alle, wie anstrengend Bouldern ist. Die Hände, die Arme und auch die Beine taten weh, die Kräfte ließen nach. Bei einigen Routen konnten wir das Ziel nicht erreichen, da es an Beweglichkeit fehlte oder der Mut gerade eine Pause machte. Marie sagte, man müsse sich wirklich gut konzentrieren, um den Zielpunkt zu erreichen, wir wissen alle wie schwer das nach 90 Minuten wird.
Von diesem spaßigen Vormittag nehmen wir viele Erfolgserlebnisse, interessante Eindrücke und neue Bewegungserfahrungen mit. Der ein oder andere vielleicht auch einen kleinen Muskelkater.
Text: Sara, Fr. Urban
Photo: Alia